Stefan Süß

Wir müssen uns nicht fehlerlos präsentieren!

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Unternehmer "nach(t)leben-Gruppe" und
Learn4Life-Gründer begeistert!

Wer eine Motivation für seinen beruflichen Werdegang sucht,  liest am besten das Interview mit Stefan Süß. Seine Worte sind offen und voller Begeisterung für seine tägliche Arbeit. Sein Elan ist ansteckend. Beeindruckend wird es, wenn man seinen Karriereweg genauer betrachtet. Ganz ehrlich erzählt er über unterschiedliche Stationen aus der Schulzeit und seinen Entschluss für das Unternehmersein.

Mit 23 Jahren wurde er zum Betriebsleiter des Empire St. Martin gekürt – damals, noch ohne Betriebserfahrung. Sein rasanter Einstieg öffnete ihm viele Türen, verlangte jedoch Ausdauer, Disziplin und einen anhaltenden positiven Willen zur Umsetzung.

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Der Karriereweg von Stefan Süß ist wie ein Cocktail mit raffinierten Zutaten, der mit Sicherheit ein Geschmackserlebnis ist.

Der Unternehmer in ihm möchte etwas bewirken und sieht das Gute in jedem Menschen. Er pflegt eine klare Sprache und berichtet ganz offen über die täglichen Herausforderungen des Lebens – auch in der Zeit der Pandemie. Er schafft es, mit Überzeugung fokussiert zu bleiben und intelligent auf die äußeren Gegebenheiten zu reagieren.

Stefan Süß ist auch als Unternehmenscoach und Vortragender tätig und schöpft dabei aus einem breiten Erfahrungsschatz. Wertschätzung, Dankbarkeit und Selbstverantwortung sind für ihn wesentlich und gelten als Garant für jeden, der die Veränderung sucht, um in eine erfolgreiche Umsetzung zu gelangen.

Viel Freude beim Lesen seines Interviews! #werliestistklarimVorteil!

Wie sieht dein Tagesrhythmus aus?

Während der Woche stehe ich gerne um 05:00 Uhr auf und betätige mich sportlich, an den Wochenenden sieht der Rhythmus natürlich ein wenig anders aus. Sonntag ist Familientag. Da lege ich großen Wert darauf, schöne Stunden mit den Liebsten zu verbringen.

Wie schaffst du es, gleichzeitig mehrere Unternehmen (Empire, Evers, Lusthaus, Pergwerk, Rox…) zu führen? Lass uns ein wenig daran teilhaben.

Wir sind ein gutes Team, agieren im Miteinander und haben klare Kompetenzfelder (wie Marketing, Finanzen, Personal und vieles mehr) zugeordnet. So können wir uns gewinnend und gemäß unserer Stärken ergänzen. Der Erfolg ist durch viele tolle Menschen zustande gekommen – nicht nur durch mich alleine.

Zu unseren vielen positiven Erlebnissen gehören allerdings auch Misserfolge. Es gab Projekte, die gescheitert sind. Doch daraus lernt man. Von den Misserfolgen habe ich persönlich sogar das meiste gelernt und für die Zukunft mitnehmen können. Nach Außen werden bloß die tollen Dinge repräsentiert, die Misserfolge, Enttäuschungen und Rückschläge bleiben verborgen. Auch jetzt in der Zeit der Pandemie sind wir wieder gefordert, die Motivation beizubehalten und unsere Mitarbeiter durch diese Zeit gut zu begleiten.

 Dein steiler Karriere-Einstieg beim Empire ist Teil deiner Erfolgsgeschichte. Kannst du uns da einen Einblick geben?

Damals war das Empire DIE Diskothek in Österreich. Donnerstags hatten wir 2.000 Besucher, freitags fast 3.000 und am Samstag ebenfalls. Im Empire haben lauter Starkellner gearbeitet und ich, als Jüngster, musste das Unternehmen führen. Ich wurde ins kalte Wasser geschmissen und es war eine große Herausforderung für mich. Anfangs war die Disco sehr erfolgreich, darauf folgten allerdings finanzielle Schwierigkeiten im Unternehmen. Nach drei Jahren, kurz vor dem Konkurs, hat mich der damalige Chef gefragt, ob ich mich beteiligen möchte.

Mein ganzes Umfeld hat mir abgeraten, es zu tun. Trotzdem habe ich es gemacht und bin im Alter von 26/27 Jahren ins Unternehmen eingestiegen. Wir hatten wirklich viele Schulden und mein damaliger Partner wollte auch aus diesem Grund die Diskothek verkaufen. In dieser Zeit habe ich mir bereits viele Netzwerke aufgebaut und das Lokal Stück für Stück wieder aufgebaut – auch in finanzieller Hinsicht. Meine gute Menschenkenntnis hat mich dabei stets unterstützt. Zusätzlich hat mir in dieser Zeit ein Freund angeboten, mit ihm gemeinsam das „Evers“ in Unterweitersdorf zu eröffnen. Somit habe ich mich auch an diesem Unternehmen beteiligt.

Der Betriebsleiter wurde von mir bereitgestellt und ich habe meiner umsatzstärksten Kellnerin vom Empire diesen Posten vorgeschlagen. Nach allen notwendigen Vorkehrungen und Gesprächen hat sie diese Position angenommen und das Evers wurde eröffnet. Ich war folglich bei mehreren Betrieben beteiligt, habe die Betriebsleiter vorgeschlagen und mein Knowhow weitergegeben. Mir ist es sehr wichtig, gute Leute längerfristig zu binden, damit das Unternehmen von deren Fertigkeiten profitieren kann.

Wie war es für dich, das erste Mal als Führungskraft zu arbeiten? Wie ist es dir dabei ergangen? Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es in der Gastronomie?

Es gibt unzählige Möglichkeiten in der Gastronomie, auch ohne Matura hoch hinaus zu kommen und genügend Möglichkeiten, rasch aufzusteigen. Wichtigste Voraussetzung dabei ist: die Menschlichkeit.

Fleiß ist das A und O in der Gastro, man muss sich vom Rest abheben, indem man immer ein bisschen mehr gibt. Zusätzlich ist die persönliche Einstellung ein ausschlaggebender Punkt, der einem auf dem Weg zur Führungskraft viel ermöglicht. Wenn man gerne in die Arbeit geht und nicht bloß auf die nächste Pause wartet, ergeben sich zahlreiche schöne Momente und man kann viele Projekte realisieren. Zu Führungspositionen gehört auch das Anpacken dazu – man darf sich für die Arbeit nicht zu schade sein. Mir ist die Geschichte der Menschen ein Anliegen und ich habe es von Beginn an gepflegt, mich einmal jährlich mit den Mitarbeitern zu treffen, über deren Werdegang zu sprechen und ihre persönlichen Stärken in den Vordergrund zu rücken.

Du stammst selbst von einem klassischen „Wirtshaus“ ab? Kannst du uns einen Einblick geben, wie dich diese Erfahrung auf deinem Werdegang geprägt hat?

Ich bin es gewohnt, immer freundlich zu unseren Gästen zu sein und habe mir daher schon sehr früh einen natürlichen Zugang zu Menschen angeeignet. Zusätzlich hatten wir beim Elternhaus auch eine Landwirtschaft. Im Gasthaus, sowie auch am Hof, haben meine vier Geschwister und ich immer mithelfen müssen. Darüber hinaus waren meine Eltern sehr katholisch und wir haben jeden Sonntag die Heilige Messe besucht. War man in der Kirche nicht anwesend, gab es eine Strafe.

Welche Voraussetzungen und Qualifikationen sollte man mitbringen, um in der Gastronomie Fuß zu fassen bzw. ein Lokal zu führen?

Die Qualifikationen sind enorm breit gefächert. Man benötigt Menschenkenntnis, Fertigkeiten im Marketing, ein finanzielles Gerüst und ein Grundwissen über Finanzen sowie Behörden. Es ist wichtig, ein Unternehmen führen zu können und sich ein Netzwerk aufzubauen. All dies setzt eine gute Kommunikation und die richtige Art, sich selbst zu verkaufen, voraus.

 

Ihr habt mit Learn4Life eine Vielzahl an Veranstaltungen auf die Beine gestellt und einige Webinare für Jugendliche geschaffen. Wie ist der Zustrom und welche Resonanzen habt ihr dazu erhalten?

Zu Beginn waren alle motiviert, da sie durch den Shutdown gezwungen waren, zuhause zu sein. Wir hatten eine tolle Reichweite und konnten viele großartige Speaker einladen, wie zum Beispiel Florian Gschwandtner oder Ali Mahlodji. Ziel war es, einen kostenlosen Mehrwert zu geben. In unserem Team arbeiten auch Lehrer, die zu den Webinaren Fragen erstellten, welche anschließend im Unterricht behandelt werden können. Der Vorteil an Webinaren ist definitiv, dass sie von überall auf der Welt besucht werden können. Wir haben unser Programm seit diesem Online-Start sukzessive erweitert und überraschen stets mit neuen Inhalten. Sei es für Jugendliche, Erwachsene oder Geschäftspartner.

Stefan, du bist bekannt für dein soziales Engagement? Sogar ein Schulprojekt für Kinder in Afrika ist daraus geworden. Wie kam es dazu?

Ich bin ein sehr sozialer Mensch und in Zusammenarbeit mit meinem Team haben wir bereits Kindergärten und Schulen in Afrika errichten können. Mein Ziel ist es auch, meine eigenen Kinder nach Afrika mitzunehmen, um einerseits einen Tapetenwechsel zu bekommen und andererseits dem Alltag zu entschwinden und einmal abschalten zu können. 

Nach den Reisen in Afrika ist man immer wieder aufs Neue dankbar über alles, was man hat und freut sich ganz bewusst darauf, diese Eindrücke weiterzugeben. Eine Situation, die mich richtig berührt hat, war, als ich meine Tochter nach Afrika mitnehmen wollte und sie sah, dass das gewünscht Geldziel für das Projekt „Afrika“ noch nicht erreicht war. Daraufhin hat sie in ihrer Schule einen Flohmarkt organisiert und ich durfte einige Fakten über Afrika erzählen. Dabei konnten 8.500,00 Euro eingenommen werden. Mir sind die Tränen gekommen, als ich sah, wie professionell die Schüler den Flohmarkt organisiert haben. 40 Kinder haben zusammengeholfen und gemeinsam etwas ganz Bezauberndes damit geschaffen.

Es gibt sehr viele Milliardäre, die gerne viel dafür zahlen, um mit „Tony Robbins“ zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten persönlich zu wachsen. Es handelt sich dabei, um ein Jahresprogramm.

Ein Programmpunkt hat mich allerdings besonders berührt. Tony Robbins fliegt mit ihnen unter anderem nach Afrika, eine Reise für die Seele, mit dem Fokus, dabei etwas zu Gutes tun! Das hat eine große Begeisterung in mir bewirkt, dass ich beschlossen habe – mit einer Gruppe gemeinsam in Afrika eine Schule zu bauen. Gemeinsam etwas zu bewirken hat einfach eine doppelte Kraft. Wir haben zuvor das nötige Geld aufgetrieben und wären letzten Sommer nach Afrika geflogen. Aufgrund der Pandemie haben wird unsere Reise um ein Jahr verschoben. Von nun an möchte ich alle zwei Jahre dieses Projekt für Unternehmen anbieten.

Lass uns einen Blick auf deine Schulzeit werfen. Wie sind deine Erinnerungen daran?

Für mich war die Schulzeit sehr schlimm. Ich hatte in einigen Fächern starke Defizite, wie zum Beispiel im Unterrichtsgegenstand Deutsch. Meine Eltern waren sehr streng – besondern in Bezug auf schlechte Noten. Ich musste sozusagen abliefern, ansonsten wurde ich bestraft.

Die Schulzeit war eine harte Zeit für mich und ich wollte auf die Kindergartenpädagogikschule gehen. Auf Rat meiner Familie habe ich eine Hotelfachschule besucht. Anfangs die fünfjährige – ich bin dann allerdings durch meine schlechten Leistungen in die dreijährige Fachschule abgestuft worden. Dafür ist mir dann der „Knopf aufgegangen“ und es wurde mir bewusst, dass ich nicht für meine Eltern oder Lehrer lerne, sondern nur für mich selbst.


Zusätzlich zur Nach(t)leben-Gruppe hast du auch die Plattform Learn4Life. Gibt uns einen Einblick darüber und was sind eure Ziele dabei?

Ich habe mich selbst sehr früh mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und sehr gerne Hörbücher gehört. Zusätzlich lade ich jährlich große Speaker zu unseren Learn4Life-Veranstaltungen. Schüler, Lehrer sowie auch Eltern können sich von ihnen inspirieren lassen. Sie können kostenlos an dem Event teilnehmen. Es gibt auch „Learn4Life on Tour“. Das Highlight war, dass wir mit 65 Leuten zu Tony Robbins gefahren sind. Weiters gehören zu dieser Plattform: Learn4Life comes to you – Hier machen wir Kooperationen mit Schulen, wo bekannte Speaker für die Schulen zu Verfügung gestellt werden – hier gibt es eine breite Auswahl – speziell für die Schulen.

Im Juni können wir uns hier auf ein besonderes Highlight freuen „Die größte Schulstunde Europas“. Learn4Life – Strong2gether. Mit einem special Guest – Tobias Beck. Wir nutzen die Digitalisierung und stärken Jugendliche und öffnen den Blick nach Vorne.

Dann gibt es noch Learn4Life Sommercup – hier werden Schüler zwei Tage lang in einem Super Sterne Hotel gecoacht und interessante Persönlichkeiten unterstützen diesen Coaching-Event. Wir haben jetzt sehr viel im Bereich „Online-Veranstaltungen“ investiert – aufgrund der gegenwärtigen Situation mit der Pandemie. Zudem freuen wir uns natürlich schon, wenn wir wieder gewohnte Großveranstaltungen umsetzen können.

Was gibst du Jugendlichen weiter, die nicht wissen, wo ihre berufliche Laufbahn hingehen soll?

Im Endeffekt ist die Ausbildung meiner Meinung nach zweitrangig. Man lernt immer wieder interessante Menschen kennen und so können im Nu wunderschöne, nicht geplante Dinge entstehen. Mein Standardspruch ist: „Wenn dich jemand fragt, was du werden möchtest, antworte damit, dass du bereits was bist“. Diesen Spruch verwende ich sehr oft auf der Bühnen, weil er die Kernaussage unterstreicht. Wichtig ist es für jeden, das zu finden, wofür man geschaffen ist und somit schlussendlich glücklich werden kann. Klar muss man auch einmal durchbeißen und beharrlich sein, doch es wird sich alles zum Guten ergeben.

Wie kann man das Selbstbewusstsein der Jugendlichen stärken?

In erste Linie ist, glaube ich, Lob ist der Schlüssel zum Erfolg.

Jeder soll auf seine Stärken schauen und diese in Szene setzen. Das Fehlermachen ist nichts Schlechtes, es gehört dazu, es motiviert und man lernt enorm viel aus den eigenen Fehlern. Fehler zu machen, ist wichtig. Leider leben wir in einer Zeit, in der online alles nahezu fehlerlos präsentiert wird und man somit stark geblendet wird. Ich weise auf diesen Aspekt sehr gerne hin und glaube, es wird immer wichtiger, darauf hinzuweisen, das junge Menschen eine Welt ohne Social Media bald nicht mehr kennen.

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https://www.stefansuess.com

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